Ende September 2025 fand in Schladming die 66. Werkleitertagung der ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach) statt. Über 200 Fachleute aus der Trinkwasserversorgung nutzten die Veranstaltung zum intensiven Austausch über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Maßnahmen für eine sichere und nachhaltige Wasserinfrastruktur.
Nicht zufällig war Schladming erneut Gastgeber: Die Stadt wurde 2022 vom Land Steiermark mit dem Gütesiegel „Ausgezeichneter steirischer Wasserversorger“ prämiert und feiert heuer 125 Jahre Wasserversorgung.
Inmitten einer boomenden Tourismusregion stellt die Versorgungssicherheit eine zentrale Zukunftsfrage dar – besonders angesichts zunehmender Extremwetterereignisse und des fortschreitenden Klimawandels.
Klimawandel und Versorgungsicherheit
Bereits zur Eröffnung betonten ÖVGW-Vizepräsident Nikolaus Sauer und Schladmings Vizebürgermeisterin Maria Drechsler die wachsende Bedeutung klimafester Systeme. Notwendig seien Investitionen in neue Quell- und Grundwasserressourcen, redundante Versorgungssysteme, moderne Speicherbehälter sowie der Ausbau bestehender Infrastruktur. Sauer hob hervor: „Zusätzlich zur Sanierung veralteter Leitungen braucht es Mittel für echte Neubauten.“
Roman Neunteufel (BOKU Wien) präsentierte eine aktuelle Studie zur Hochwasserkatastrophe 2024. Die Ergebnisse zeigen, wie stark der Alpenraum bereits von klimatischen Veränderungen betroffen ist. Die gute Nachricht: Frühzeitige Schutzmaßnahmen begrenzten die Schäden – ein klarer Beweis für den Nutzen gezielter Vorsorge.
Schladmings Wasserversorgung in der Praxis
Aus der Praxis berichteten Schladmings Wassermeister Siegfried Bachler und Werner Hödl. Mit einem 70 Kilometer langen Netz, 1.500 Hausanschlüssen und 250.000 m³ Wasser für die Beschneiung stemmen sie täglich enorme Herausforderungen. Der kürzlich errichtete Hochbehälter oberhalb des Planai-Stadions zeigt, wie anspruchsvoll Projekte in alpiner Lage sein können.
Die weiteren Vorträge – kurz zusammengefasst
Franz Krainer von Leibnitzerfeld Wasserversorgungs GmbH zeigte am Beispiel der Südoststeiermark, wie durch 24 Notstromanlagen die Versorgung im Ernstfall – etwa bei einem Blackout – gesichert werden kann.
Das große Interesse an der Werkleitertagung 2025 zeigte wieder: Eine sichere Trinkwasserversorgung ist und bleibt ein zentrales Zukunftsthema.
Fotorückblick
Fotos: ©Jasmin Walter